Städtebauliche Struktur
Eine vorliegende Studie mit ca. 80.000 m² BGF Wohnen zeigt gleichmäßig gestreute Kubaturen von unterschiedlicher Höhe. Eine grundsätzlich vertretbare Dichte. Streuung und Kleinteiligkeit ist ein möglicher Ansatz. Der Schematismus von Baufeldern und Wegenetz in der Studie soll durch eine entsprechende Programmierung aufgelöst werden, auch orientierungsgebende Hochpunkte und Schwerpunkte sind erlaubt. Es soll kein monofunktionales Wohnquartier, sondern ein zeitgemäßes, lebendiges Quartier entstehen.
Die Verschiedenheit erzeugt am Ende stabilere BewohnerInnenschaften. Das bedeutet vor allem gebaute Vielfalt für verschiedene NutzerInnen. Es sollen Sonderwohnformen wie Clusterwohnen, betreutes Wohnen, Studierendenwohnen oder Studierendenwohnen und Seniorenwohnen gemischt etc., angeboten werden, Mikrowohnen und Wohnen für Großfamilien, in unterschiedlichen Größe und Typen. In diesem Quartier wird man auch im Erdgeschoß wohnen können, dafür muss es baulich (Maisonetten, Sockel etc.) und nutzungsmäßig (Angebot Wohnen und Arbeiten) Vorschläge geben. Auf die Immissionen durch die nord- und südlichen Verkehrsbänder und die Sportanlage Tivoli ist Bedacht zu nehmen.
Zusätzlich zum Wohnen sollen zumindest 20% der Fläche der Erdgeschoße der Wohnbauten für wohnbegleitende und öffentlichkeitswirksame Nutzungen verwendet werden. Hierunter werden unterschiedliche kleine Gewerbeeinheiten, und z.B. Gemeinschaftsräume für verschiedene Alters- und Interessensgruppen etc. summiert. Erforderliche Fläche für soziale Infrastruktur ist zusätzlich vorzusehen.
Entwurfskonzept
Das Grundstück entlang der Egerdachstraße im Stadtteil Pradl ist umgeben von sämtlichen Bebauungstypologien, welche die Stadt Innsbruck vorzuweisen hat. Es positioniert sich wie eine Schnittmenge zwischen Blockrandbebauungen, Zeilen, aufgelockerten Blöcken bis hin zu Einfamilienhäusern.
Das gegenständliche Projekt versucht diese Typologien mit einer urbanen Haltung zu verhandeln und schlägt punktförmige Typologien mit verschränkten Sockelzonen vor.
Die Baukörper werden dabei leicht verdreht, versetzen und in ihrer Höhe gestaffelt. Erreicht wird dadurch eine sowohl horizontale, als auch vertikale Durchlässigkeit zu den Nachbarn.
Die städtebauliche Kohärenz wird erzielt, durch einen spielerischen Umgang mit den Volumen. Die Ausformulierung der Baukörper darf divers sein im Umgang mit Grundrisskonfiguration, Materialität und Fassadenlösung.
Die grundrisslichen Zuschnitte der Baukörper begünstigen die Orientierung der Wohnungen und vermeiden reine Nordwohnungen.
Aussen- Und Grünräume
Im Nordwesten des Grundstücks ensteht ein kleiner Platz, der wie ein Foyer des neuen Quartiers agiert. Hier wäre auch ein Nahversorger mit einem Cafe´vorstellbar. Im südwestlichen Eck des Grundstücks sieht das Projekt einen kleine Grünanlage in Form eines Hügels mit Bäumen vor, um die Bebauung an der Pestalozzistrasse zu durchbrechen.
Die Egerdachstrasse könnte auch als Wohnstrasse ausgeführt werden, welche den Pkw Verkehr für die Anrainer und die Zufahrt zum Kindergarten beschränkt.
Am Nordwestende des Grundstück, gegenüber vom Kindergarten ist ein kleines Cafe vorgesehen, das sich zu einem Treffpunkt für das ganze Quartier entwickeln könnte.
Ein Fußweg führtt durch das gesamte Areal. Entlang dieser Erschliessung entstehen kleine Plätze, Spielflächen mit Bäumen, die sowohl in den Grünflächen als auch in den befestigten Flächen für Atmosphäre und Schatten sorgen.
Entwurfsteam: Kathrin Aste, Frank Ludin, Daniel Luckeneder, Simone Brandstätter, Tobias Dorsch, Oliver Hamedinger, Julian Fahrenkamp, Tobias Dorsch, Ufuk Sagir