Formstück ist Passstück

Der Neubau wird im Gegensatz zum Bestand als ein Gesamtbauwerk entworfen, dessen Fassade jedoch differenziert ausformuliert wird, um sich selbstverständlich in die umliegende Blockrandbebauung der Nachbarschaft einzugliedern. Der Entwurf versucht dabei sowohl die Architektur der Gründerzeit, als auch jene der zeitgenössischen Gebäude, wie Wirtschaftskammer, BTV und der Hypo Tirol Bank zu verhandeln.

Um der neuen Zentrale der Tiroler Versicherung eine sichtbare Adresse zu verleihen, verfolgt das Projekt eine gestaltungsbewußte kohärente Architektursprache, die der Firmenphilosophie und ihrem Anspruch auf Kompetenz, Regionalität und Kundennähe gerecht wird und den Visionen der Firma Ausdruck verleiht.

Der Entwurf basiert unter anderem auf drei grundlegenden gestaltungswirksamen Parametern:

• Räumliche Gliederung mit einer offenen und einladenden Erdgeschosszone, mit kommunikationsfreundlichen horizontalen und vertikalen Erschließungsbereichen, sowie mit attraktiven Veranstaltungs- und Aufenthaltsbereichen in den Dachgeschossen.
• Geschossübergreifendes Grünraumkonzept, welches einen stadtklimabewußten Beitrag leisten soll.
• Vielschichtig strukturierte Fassadengestaltung, welche sowohl gestalterische, als auch raumklimatische Qualitäten formuliert.

Kommunikative Treppe

Eine skulpturale, gewendelte Freitreppe verbindet räumlich das Kundencenter im Erdgeschoß mit den Obergeschoßen und den Aufenthaltsbereichen im Dachgeschoß. Sie dient sowohl als Erschließung, als auch als vertikaler Kommunikationsraum für die Mitarbeiter der Tiroler Versicherung. Gleichzeitig ist sie als Teil der Costumer Journey für Kunden und Externe ein interessanter Drehpunkt, um das Unternehmen und seine Arbeitsweise kennenzulernen.

Flexible Bürolandschaft

Durch den gängigen Raster von 1,2m ist eine flexible und offene Grundrisskonfiguration der Büroflächen in Abstimmung mit den Bedürfnissen der jeweiligen Abteilungen möglich.

Das aktivitätsbasierte Arbeiten gewinnt immer mehr an Bedeutung, so können für unterschiedliche Tätigkeiten verschieden ausgestattete Orte angeboten werden. Dabei kann eine differenzierte Möblierung gleichzeitig konzentriertes Arbeiten und Teammeetings fördern.

Fassade

Photovoltaik: Um den energetischen Eintrag auf der Südfassade möglichst zu nutzen, werden an dieser Seite Photovoltaikpaneele in die Fassade integriert.

Akustikpaneele: Um die Aufenthaltsqualität im Straßenraum in der Wilhelm-Greil- und Gilmstraße in Bezug auf die sehr stark frequentierte Tiefgaragenzu- und Ausfahrt des Sparkassenplatzes zu verbessern, sollen an den straßenseitigen Fassaden Elemente zur Schallabsorbtion in das Fassadenbild integriert werden.

Grünraum

Ein sichtbarer Beitrag gegen die Überhitzung des Stadtraums, sowie eine Verbesserung des Raumklimas in den Büroflächen soll durch die Integration von Grünflächen im Außen- als auch im Innenbereich erzielt werden.

Gleichzeitig soll durch grüne Inseln im Bereich der Ruhe- und Fokuszonen, der Dachterrasse am Stöckelgebäude und im Garten des Innenhofs die soziale Interaktion gefördert werden.

Die begrünten Außenflächen, besonders die Dachterrasse des Stöckelgebäudes, sowie die Grünfläche im Innenhof, sollen nicht nur dem Ausblick und der Erholung dienen, sondern auch als Arbeitsplatz im Freien nutzbar sein.

Die Fassade des Stöckelgebäudes und ein Teil der Südfassade des Hauptgebäudes wird mit einer vertikalen Begrünung ergänzt, um gegen Überhitzung im südlichen Teil der Baukörper beizutragen.

Die obersten Dachflächen werden extensiv begrünt, alle anderen intensiv.

Auch im Inneren wird ein vertikaler Grünraum geschaffen, der die Geschoße miteinander verbindet, und einen auch in den Straßenraum der Wilhelm-Greil-Straße sichtbaren Effekt für das Unternehmen hat und seiner Corporate Identity Rechnung trägt. Pflanzeninseln in den offenen Bereichen zwischen Abteilungen schaffen erholsame Rückzugsorte.